Historisches

 

Die Geschichte von Wiesenbronn

Wiesenbronn wird erstmals in einem undatierten Besitzverzeichnis des Klosters Fulda aus dem 10. Jahrhundert erwähnt. Ob das im Jahre 816 gegründete, 877 aufgelassene und nach Schwarzach überführte Kloster Megingaudeshausen wirklich bei Wiesenbronn seinen Standort hatte, ist nach wie vor unklar. Mehrere Indizien legen jedoch die Vermutung nahe, daß tatsächlich in der Nähe des Koboldsees die verschollene Abtei zu suchen ist. So geben Flurnamen wie „Meggen“ (von Megingaud) oder „Schwarzacher Hecke“ sowie der „Goudsgrom“ (von Megingaudsgraben) erste Hinweise. Der in der Gründungsurkunde am Klosterstandort erwähnte Leimbach ist ebenfalls in alten Urkunden belegt. Er führt am Koboldsee vorbei und trägt heute den Namen „Wiesbach“.  Außerdem haben Sprachwissenschaftler aus den in der Urkunde genannten Namen und der Schreibweise weitere Anhaltspunkte für einen Standort des Klosters zwischen Kleinlangheim und Castell gefunden.

Die Grundherren im Dorf waren seit frühester Zeit die Grafen von Castell aus der gleichnamigen Nachbarortschaft. Im 13. Jahrhundert erlangten die Burggrafen von Nürnberg, die späteren Markgrafen von Ansbach, und das Kloster Ebrach durch Verpfändung und Schenkung Anteil an der Dorfherrschaft zu Wiesenbronn. In der Ortschaft entstanden verschiedene Herrensitze und eine Wasserburg. Letztere errichten die „Herren von Wiesenbronn“, ein castell´sches Ministerialengeschlecht, um 1200. Die verschiedenen Herrensitze wurden von den Dorfherrschaften immer wieder an Rittergeschlechter „verliehen“, also verpachtet. So werden im Laufe des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit die Herren von Seinsheim, die Herren von Gnodstadt, die Herren von Ehenheim und die Fuchs von Dornheim als Bewohner genannt.

Rathaus Häcker und Winzer

Bauer und Häcker

Weinbau in Wiesenbronn

Seit Jahrhunderten prägt der Wein und der Weinbau das Dorf. Diese Feststellung gilt nicht nur für den konservativen, neuen aber durchaus aufgeschlossenen Menschenschlag, der hier seit Generationen lebt und seine „Wengert“ bebaut,  sondern auch für die Häuser und die Landschaft. So ist ein Weinkeller selbstverständlicher Bestandteil eines jeden Häckeranwesens, und sei es noch so klein. Dazu kommt ein Raum, teilweise sogar ein besonderes „Kalterhaus“ für die Kelter. Oft ist diese im Anschluss an den Keller in der Scheune untergebracht. Weinbau ist in Wiesenbronn seit dem Hochmittelalter nachgewiesen, vermutlich aber schon viel älter. Wie in ganz Franken, fand auch hier der Weinbau seine größte Ausdehnung im 16. Jahrhundert. Man muss von rund 1300 Morgen Rebfläche ausgehen. Der Rückgang auf heute rund 300 Morgen hat mehrere Ursachen. Bereits im und nach dem 30jährigen Krieg wurden nicht wenige Weinberge in Ackerflächen umgewandelt oder blieben öde liegen. Dazu kam im 19. Jahrhundert eine Intensivierung und enorme Ertragssteigerung in der Landwirtschaft. Damit verbunden war die Aufgabe der mehr und mehr unrentablen Weinberge zugunsten des Ackerbaus. Weitere Nachteile brachten die aus Amerika eingeschleppten Rebkrankheiten und schließlich die Reblaus zu Beginn unseres Jahrhunderts. Nicht außer acht zu lassen ist auch die Umstellung der Konsumgewohnheiten von Wein auf Kaffee und Tee. Zudem brachte der Bierboom des 19. Jahrhunderts einen weiteren Absatzeinbruch.

Heute hat sich Wiesenbronn durch einen schonenden und umweltbewussten Weinbau einen bekannten Namen gemacht. Dazu kommt, dass die Winzer bereits vor 40 Jahren den Rotweinanbau in größerem Umfang betrieben. Seitdem trägt der Ort bei Weinkennern den Zusatz „die Rotweininsel am Steigerwald„. Noch gibt es in der Ortschaft viele kleine „Wengertsbesitzer“, dazu eine Reihe Selbstvermarkter und zwei Weingüter.

Die Güte und Bekömmlichkeit eines Wiesenbronner Schoppens lässt sich am besten im Zusammenwirken mit Bratwürsten, Sauerkraut und einem kräftigen Schwarzbrot feststellen, empfohlen sei ein fränkisch-trockener Silvaner oder Müller-Thurgau.

Rotweininsel Wiesenbronn

Rotweininsel Wiesenbronn

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